Wenn eventLogistik zum Abenteuer wird 🚛
Für die Marti-Gruppe realisierten wir mit «Marti goes Phantasia» drei aussergewöhnliche Events im künftigen RBS-Bahnhof Bern – 23 Meter unter der Erde, mitten in einer laufenden Baustelle. Unser technischer Leiter Pole erzählt, wie man so einen Anlass logistisch überhaupt möglich macht.


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Pole, ein Event 23 Meter unter der Erde, in einem Tunnel, auf einer laufenden Baustelle – was war dein erster Gedanke?
Am Anfang war’s pure Faszination. Ich hab gedacht: Wie geil ist das denn!
Aber man realisiert erst später, was das heisst. 23 Meter runter, 850 Meter Tunnel, laufende Baustelle, kein Lift, kein Empfang.
Und wann war klar, dass es richtig anspruchsvoll wird?
Schon bei der ersten Besichtigung. Die Kaverne war voll mit Material und Baumaschinen. Wir wollten 1400 Gäste runternehmen – mit Technik, Catering, Sicherheitswegen. Da wurde klar: Platz ist Verhandlungssache. Wir haben um jeden Meter gekämpft – heute drei mehr, morgen fünf weniger.
Wie sah das logistisch aus?
Der Tunnel war unser einziger Zugang – und nur von 16.00 bis 04.00 Uhr offen. Tagsüber lief die Baustelle, also mussten wir jede Fahrt auf die Minute takten. Die Rampe war zu steil für normale Fahrzeuge – also Plan B. Neu denken, neu koordinieren. Das eigentliche Highlight war das Rein- und Rausfahren: Keine Wendemöglichkeit, 3,10 Meter Breite, 850 Meter rückwärts. Mit Sattelschleppern, die links und rechts 20 Zentimeter Spiel hatten.
Und der Staub?
Feinstaub war ständig Thema. Nach zwei Tagen war alles belegt – Laptops, Cases, Kabel. Ich finde heute noch Technik, die Staub darauf hat.
Kein Handyempfang – wie habt ihr kommuniziert?
Wenn du bei jedem Lieferanten fünfmal «Hörst du mich?» sagen musst und alle ständig auf Empfangssuche sind, wird’s irgendwann mühsam. Darum haben wir kurzerhand WLAN in den Berg gezogen. Glasfaser runter, Router installiert, improvisiert – aber funktioniert.
Wie gehst du mit Stressmomenten auf Platz um?
Ich reg mich sicherlich zehnmal am Tag auf – aber nie zu lange. Wenn dich nach 20 Jahren Events noch jede Panne nervös macht, bist du im falschen Job. Wichtig ist, ehrlich zu bleiben und miteinander gut umzugehen. Dann läuft’s. Man muss die Dinge auch mit Humor sehen. Wenn man merkt, es wird hektisch, hilft’s, kurz durchzuatmen und sich zu sagen: Es geht nicht um Leben und Tod.
Und was braucht es, damit selbst unter Druck alles präzise läuft?
Ich plane immer mit etwas Luft. Wenn ich mich selbst zuballere mit Aufgaben, mache ich meinen Job falsch. Wenn alles läuft, rühre ich vor Ort keinen Finger – dann weiss ich: Ich hab’s richtig geplant. Ich will Zeit haben, um hinzuschauen, zuzuhören und Probleme zu lösen, bevor sie grösser werden.
«Wenn dich nach 20 Jahren Events noch jede Panne nervös macht, bist du im falschen Job.»



